Der Systemische Familiendialog

Friedlich verbinden

Der Systemische Familiendialog
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von Heilnetz-Beitrag

Der Systemische Familiendialog ist von Elke C. Post aus Hamburg entwickelt worden und entstand aus dem vor 20 Jahren entwickelten Generationendialog von Sabine und Roland Bösel aus Wien. Ihre Idee war aus ihrer psychotherapeutischen Erfahrung heraus, Generationspaare wieder zusammenfinden zu lassen.

Familiäre Beziehungen heilen

Du bist vielleicht schon auf dem Weg in deinen Beziehungen Heilung hereinzubringen, aber aus irgendwelchen Gründen blockiert etwas bei dir oder bei den anderen Menschen. Du hast verstanden, dass die Wut und Trennung bezüglich deiner Eltern langfristig nur noch mehr Schmerz und Leid erzeugt und deine eigenen Kinder verstrickt. Auf die Beziehung von Eltern und Kindern basieren sämtliche spätere Lebensverbindungen. Deshalb ist es so wichtig, dieses wieder in Liebe herzustellen und fließen zu lassen. Der Systemische Familiendialog kann dabei helfen, die Blockaden zu lösen. Manche Beziehungen in Familien sind derart verstrickt und blockiert, dass es eine vermittelnde Unterstützung benötigt, damit es von allen Seiten zu einer guten Lösung kommen kann.

Vielleicht hast Du schon von Familienaufstellungen gehört oder hast sogar schon mal an einer Familienaufstellung teilgenommen. Hier stehen dann Stellvertreter*innen für die Eltern. Meine Erfahrung ist, dass sich dabei viele Blockaden lösen und oftmals eine Hinbewegung wieder zu den Eltern stattfindet. Das ist sehr heilsam. Es gibt aber Gründe, warum eine Aufstellung nicht ausreicht und die Menschen wiederholt eine Aufstellung zu Familienthemen mit Stellvertreter*innen Mutter- und Vaterthemen anschauen.

Familiendialog: Was ist der Unterschied zum Familienstellen

Der Systemische Familiendialog findet mit den realen Eltern statt. Meine Aufgabe ist dabei, das Generationenpaar einfühlsam, ehrlich und liebevoll ins Gespräch zu bringen, alte Traumata und auch gemeinsame Ressourcen zur Sprache zu bringen. Die Eltern müssen sich nicht rechtfertigen und die erwachsenen Kinder bekommen Raum für ihre Verletzungen und werden von den Eltern gesehen und gehört. Das macht eine tiefe nachhaltige Verbindung.

Die Erfahrung aus den Dialogen zeigt, dass der reale Dialog schneller zum Ziel führen kann. Bei den Rückmeldungen der teilnehmenden Generationenpaarewird oft gesagt, dass die Kinder zum ersten Mal von ihrem großen Schmerz erzählt haben und ebenso zum ersten Mal das Gefühl hatten, dass der Elternteil wirklich ZU-hört, da der Elternteil das Gesagte spiegelt (wiederholt). Die Blockade des Kindes , die sie so viele Jahre aufrecht gehalten wurde ,kann sich dadurch lösen,. Meine Aufgabe als Begleiterin ist es, dem Generationenpaar Struktur in dem Dialog zu geben und beide immer wieder zu stabilisieren. Somit können bspw. die Eltern in die Verantwortung gehen, fühlen sich sicher und haben nicht das Gefühl sich rechtfertigen zu müssen.

ZU-hören und das Gehörte spiegeln

In den 3-5 Dialogen wird das ZU-hören und Spiegeln des Gesagten eingeübt. Das Allerwichtigste ist, dass von Seiten der erwachsenen Kinder eine Herzensverbindung aufgebaut wird. Das heißt, dass sie ihr Herz für den Elternteil wieder öffnen, das sie z.B. aus Wut und Schmerz verschlossen haben. Der Elternteil ist für die Herzensbrücke zuständig und somit bereit, den Schmerz des Kindes in Bezug auf sich als Elternteil anzuhören. Dabei lwird die eigene Lebensgeschichte bewusst zur Seite gelegt

In einem weiteren Dialog ist der Elternteil dran, etwas aus seiner Kindheit und etwas aus der Beziehung zum anderen Elternteil zu erzählen, was für das eigene Kind von Relevanz ist. Oftmals kommen sehr berührende Geschichten zutage. Hier hat das Kind die Aufgabe ZU-zuhören und das Gesagte zu Spiegeln. Das schafft ein tiefes Verständnis für das Schicksal des Elternteils.

Lasten zurückgeben

Im letzten Dialog gibt das erwachsene Kind die Last/die Lasten an den Elternteil zurück, die es für diesen bis zu dem Zeitpunkt getragen hat. Das können übernommene Gefühle oder Überlebens-Strategien sein, die das Kind aus Liebe zum Elternteil in der Kindheit übernommen hat.

Wenn alle Dialoge stattgefunden haben, erhalten beide einen Gesprächsleitfaden und weitere Anregungen, wie sie in Zukunft in der Herzensverbindung bleiben können. Ca. 3-4 Monate nach den Dialogen besteht die Möglichkeit des gemeinsamen Reflexionsgesprächs, um die Verbindung weiter nachhaltig zu stärken.

Die Dialoge können sowohl in der Praxis als auch Online durchgeführt werden. Folgende Familienpaare werden begleitet: Mutter & Tochter, Mutter & Sohn, Vater & Tochter, Vater & Sohn

Ein Artikel von Petra Droll

Coach, Syst. Beraterin, Dolmetscherin der Gefühle

Praxis Droll

Bachstr.32
45468 Mülheim a d. Ruhr

www.praxis-droll.de

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