Bewusst leben zwischen den Jahren

Einladung zu den Rauhnächten

Bewusst leben zwischen den Jahren
© Sigrid Baust

von Gastbeitrag

Ein bewegtes Jahr mit vielen Fragen und Spaltungen neigt sich dem Ende. Manche Menschen sind an ihre Grenzen gestoßen, für andere bedeutete dieses Jahr, sich in den Stillstand zu begeben. In dieser emotionalen Zeit bieten Rauhnächte eine gute Gelegenheit, dieses Jahr für sich selbst zu reflektieren und gleichzeitig nach vorne zu schauen.

In frühen Jahren hat man die Zeit zwischen Weihnachten und dem Drei-Königsfest genutzt, um im Familienkreis zu feiern, Weisheiten weiterzugeben, in sich einzukehren und das neue Jahr zu planen. Oftmals wurde diese Zeit auch als besonders bedrohlich und gefährlich erlebt, was einfach dem Umstand geschuldet war, dass draußen die Winterstürme tobten und es nur spärliche Beleuchtung gab. Vielfach hatten die Menschen das Gefühl, sich „außerhalb der Zeit“ zu befinden. Und so wurde diese Zeit als sehr intensiv - mit vielen Ritualen - erlebt, in der es galt, Altes abzuschließen und Streit zu beenden, damit man unbelastet in das neue Jahr gehen konnte. Auch versuchten die Menschen sich durch Kräuterräucherungen gegen die unheilvollen Kräfte des Übergangs zu schützen. Daher stammt der Begriff der Rauchnächte. Noch heute ziehen die Sternsinger am 6. Januar längs der Häuser und segnen diese.

Germanische Wurzeln der Rauhnächte

Die Rauhnächte gehen zurück auf das von den Germanen errechnete Mondjahr, das mit 354 Tagen kürzer ist als das Sonnenjahr. Als man vom Mond- zum Sonnenjahr übergegangen ist, waren elf Tage und 12 Nächte übrig - die heutigen Rauhnächte. Nach der Wintersonnenwende beginnt die Kernzeit der Rauhnächte. Vom 21.12. bis zum 24.12. steht die Sonne still - diese Zeit kann zur Einstimmung genutzt werden -, danach beginnen die Rauhnächte, wobei jede immer für 24 Stunden gilt.

Die Bezeichnung „Nacht“ hängt mit dem keltischen Jahreskreis zusammen, nach dem es ein Tages-Halbjahr und ein Nacht-Halbjahr gibt. Jede Rauhnacht wendet sich an einen Monat und die diesem zugeordnete Kraft. Somit wandern wir in den Rauhnächten einmal durch den gesamten Jahreskreis und dürfen die unterschiedlichsten Formen bewusst wahrnehmen. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Ausrichtung häufig linear ist, eine schöne Möglichkeit zu erkennen, dass wir uns in einem ständigen Kreislauf von Werden und Vergehen befinden.

Die Einladung der Rauhnächte: Nach innen gehen

Die Rauhnächte laden ein, im Einklang mit der Natur die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen, aber auch in unsere Dunkelheit, in unsere Innenwelt und in unsere Tiefen einzutauchen, um dort Inspirationen und Antworten auf persönliche Fragen, Wünsche und Ideen zu finden. Die Rauhnächte unterstützen und aktivieren die eigene Schöpferkraft. Durch diese bewusste Gestaltung und das genaue Beobachten von Ereignissen und Begegnungen in der Rauhnachtszeit bereiten wir den Boden für das kommende Jahr.

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