Vollmond-Ritual verbindet dich mit der Mondenergie

Der Mondgruß - Chandra Namaskar

Vollmond-Ritual verbindet dich mit der Mondenergie
© Pixabay

von Martina Seifert, Texterin, Lektorin, Yogalehrerin

Am 24. Februar 2024 rundet sich der Mond zum zweiten Mal in diesem Jahr. Der Vollmond im Februar wird auch Schneemond genannt und steht astrologisch gesehen im Zeichen der Jungfrau. Im Yoga begrüßen wir den Vollmond, der um genau 13:31 Uhr voll sein wird, gern mit dem meditativen Mondgruß Chandra Namaskar.

Die Phasen des Mondes

Beim Mondgruß imitieren deine Bewegungen die Form des Himmelskörpers, der sich von der Erde aus betrachtet ständig wandelt – vom Vollmond zum abnehmenden Mond bis hin zum Neumond und wieder zunehmenden Mond. Der Vollmond ist das Symbol für die Erleuchtung, da Buddha in einer Vollmond-Nacht nicht nur geboren worden sein soll, sondern auch erleuchtet und gestorben.

Der Mondgruß und seine meditative Kraft

Zu Ehren und zum Dank an den wunderbaren Mond eignet sich der Mondgruß Chandra Namaskar, eine fließende Yoga-Sequenz, als wunderbares Ritual. Der Mondgruß bewegt unsere Lebensachse, die Wirbelsäule, in acht verschiedene Richtungen. Während der Sonnengruß (Surya Namaskar) nach außen gerichtet ist, wie die Strahlkraft der Sonne (Yang), dich belebt und erfrischt, verleiht dir der empfängliche, nach innen gerichtete Mondgruß meditative Kraft (Yin) und schenkt dir Entspannung und Frieden. Wie der Sonnengruß ist der Mondgruß eine dynamische und fließende Bewegungsabfolge verschiedener Übungen (Asanas) in Verbindung mit dem Atem. Sie ergänzen sich und bilden in ihrer Polarität eine Einheit.

Anleitung zum Mondgruß

Je nach Yoga-Stil oder -schule gibt es beim Mondgruß, wie auch beim Sonnengruß, viele verschiedene Varianten. Allen gemeinsam ist allerdings, dass dieser kleinen Yoga-Flow meditative Wirkung hat, unseren Atem vertiefen und den Geist beruhigen kann. Der Mondgruß eignet sich nicht nur hervorragend für den Abend, sondern kann auch zu jeder anderen Zeit durchgeführt und geübt werden, wenn unser Alltag gerade mal wieder sehr herausfordernd oder sogar stressig verläuft.

Die Energiekanäle im Yoga: Sushuma, Ida und Pingala

Der Mondgruß weckt die Ida Nadi, den Energiekanal, der das weibliche Prinzip (Yin) verkörpert. Ida Nadi entspringt wie Pingala, der dem männlichen Prinzip (Yang) zugeordnete Energiekanal, dem Beckenboden und verläuft über die linke Körperseite bis zur linken Nasenöffnung. Die linke Körperseite steht für den Mond mit den weiblichen Qualitäten Hingabe, Kühle, Kreativität, Meditation und Regeneration. Demgegenüber verläuft Pingala entlang der rechten Körperseite bis zum rechten Nasenloch, das für die Sonne steht, mit den männlichen Qualitäten Aktivität, Wärme und Rationalität. Ida Nadi und Pingala Nadi verlaufen links und rechts entlang der Sushumna, dem Haupt-Energiekanal, der, ebenfalls verwurzelt im Beckenboden, durch den Spinalkanal der Wirbelsäule bis zum Schädeldach aufsteigt.

Bewegungsablauf des Mondgrußes

1. Du beginnst im aufrechten Stand, die Hände vor deinem Herzbereich in der Namasté-Geste zusammengelegt (Tadasana). Komm bei dir an.

2. Einatmend führe die Arme seitlich über den Kopf, bilde einen Kreis und lege deine Hände aneinander. Öffne dich für den Mond und verbinde dich mit seiner Energie.

3. Ausatmend streck deine Arme, neige deinen Oberkörper nach rechts und komm in eine Seitbeuge.

4. Einatmend komm zurück zur Mitte.

5. Ausatmend neige deine Wirbelsäule nach links.

6. Einatmend komm zurück zur Mitte.

7. Ausatmend komm mit leicht gebeugten Knien in die Vorwärtsbeuge und leg deine Hände am Boden ab.

8. Einatmend öffne deine Brust zur rechten Seite und streck deinen rechten Arm nach oben zum Himmel aus. Dein Blick folgt deiner rechten Hand, die linke bleibt am Boden.

9. Ausatmend lege wieder beide Hände am Boden ab. Kehre zurück zur Erde.

10. Einatmend öffne deine Brust zur linken Seite und streck deinen linken Arm nach oben zum Himmel aus. Dein Blick folgt deiner linken Hand, die rechte bleibt am Boden.

11. Ausatmend lege beide Hände am Boden ab. Kehre zurück zur Erde.

12. Einatmend breite deine Arme waagerecht aus, Oberkörper parallel zum Boden, das Gesäß in den Raum schiebend geht dein Blick zur Erde (Skispringer; Tischhaltung).

13. Ausatmend geh in die Hocke, runde deinen Rücken.

14. Einatmend richte dich langsam wieder auf, hebe die Arme über den Kopf, bilde einen Kreis und leg deine Hände zusammen.

15. Ausatmend lass die Arme seitlich sinken und lege deine Hände vor deiner Brust zum Namasté Gruß aneinander.
Wiederhole den Mondgruß drei- bis sechsmal. Beim letzten Mal, wenn du deine Hände aus dem Vollmond heraus über die Seiten wieder vor deinem Herzen zusammenführst, töne ein lang gedehntes OM.

Gegenanzeigen

Achtung: Falls du unter akuten Rücken- und/oder Ischiasbeschwerden leidest oder dein Bauchraum entzündet sein sollte, solltest du den Mondgruß nicht durchführen!

Weitere interessante Artikel in der Rubrik "Spiritualität":
Infos & Inspirationen rund um Ganzheitliches

Videovortrag der Zen-Lehrerin Corinne Frottier

Versöhnung der Religionen

Chakren verbinden physischen mit feinstofflichem Körper


Das könnte Sie auch interessieren Tag: #Spiritualität

Möge ich...

Zen-Weisheit

Zen im richtigen Leben

Aus dem Alltag einer Meisterin

Dunkle Nacht der Seele

Heilnetz-Thema des Monats: Dunkelheit

Zurück

 
 
Es geht sofort weiter.
Danke schön für's Warten.