Vegetotherapie nach W. Reich

Es wird der Zugang zur eigenen, sehr frühen Lebensgeschichte und den damit verbundenen Erfahrungen und Gefühlen. ermöglicht. Dies setzt die Annahme voraus, dass unsere Gefühle im Körper manifestiert sind. Emotionen wie Angst, Scham, Liebe, Freude, Wut etc. nehmen wir im Körper wahr. Waren diese Gefühle in der Vergangenheit aufgrund unserer biografischen Geschichte überfordernd oder traumatisch, so reagiert der Mensch mit einer natürlichen Überlebensstrategie. Er „betäubt“ dieses Gefühl oder er „spaltet es ab“. Damit blockiert er diese Gefühle im Körper. Das geschieht meist unbewusst als biologischer Reflex.

Blockaden entstehen meist aus nicht verarbeiteten Verletzungen, Erlebnissen oder Traumata. Sie binden die dazugehörenden Emotionen und damit einen großen Teil unserer Lebensfreude und Ausdrucksfähigkeit. Oft reicht die verbale Aufarbeitung nicht. Stattdessen muss der Energiefluss im Körper (re-)aktiviert werden, um die Blockade von innen heraus aufzuweichen und zu lösen. Dabei werden Emotionen frei wie Trauer, Angst, Schmerz, Wut, Sehnsucht etc., die bisher gebunden waren. Werden sie in beziehungsvollen therapeutischen Settings ausgedrückt, ist dies die heilsame Erfahrung, mit der Lebensfreue und Ausdrucksfähigkeit wieder in den Vordergrund treten können.

Eine Sitzung findet meist liegend auf einer Matte statt. Die Atmung spielt hierbei eine zentrale Rolle. Der Klient wird dabei unterstützt, den Atem wieder als heilende und vitalisierende Kraft zu erleben. Auf diesem Weg bieten sich eine Vielzahl von Interventionsmöglichkeiten: von Berührungs- und Massagepunkten bis hin zu Atem-, Stimm- und Bewegungselementen. Diese Interventionen werden nicht mechanisch und „reparierend“ angewendet, sondern immer wieder aus der Beziehung erschaffen, die wir dem Klienten anbieten.

Autorin:
Susanne Graff